Barbara und das Positive Denken
Barbara und Nils leben seit zwei Jahren in einem kleinen, gemütlichen Haus am Rande der Stadt. Sie sind ein Paar, das auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheint, aber auf den zweiten wunderbar harmoniert. Nils ist ein praktizierender Buddhist, während Barbara keine feste spirituelle Richtung verfolgt, jedoch Meditation und positives Denken fest in ihren Alltag integriert hat.
Barbara hat in ihrer Jugend eine intensive Phase mit Osho erlebt. Damals begeisterte sie sich für die Idee eines freien, liebevollen Lebens. Doch mit der Zeit machte sie auch die Erfahrung, dass Gurus und spirituelle Gemeinschaften ihre Schattenseiten haben. „Ein Guru kommt mir nicht mehr ins Haus!“, erklärte sie Nils gleich zu Beginn ihrer Beziehung. Das stört ihn nicht. Er sieht sich selbst nicht als Guru, sondern als Partner, der mit ihr gemeinsam wachsen will.
Ihre Beziehung lebt von spannenden Diskussionen. Barbara glaubt fest an das Gesetz der Anziehung: „Wer Gutes denkt, zieht Gutes an. Es funktioniert wie ein Magnet“, betont sie immer wieder. Nils hingegen sieht die Dinge aus der Perspektive des buddhistischen Karmas: „Unsere Handlungen und Gedanken formen unsere Welt, aber nicht alles zeigt sich sofort. Manchmal wirkt Karma erst in einem späteren Leben.“
Ihre Unterschiede erzeugen oft Reibereien. Barbara versteht nicht, warum Nils so viel Zeit mit Meditation und innerer Reflexion verbringt, während er aus ihrer Sicht öfter handeln sollte. Nils hingegen fällt es schwer, Barbaras unerschütterlichen Glauben an das Gesetz der Anziehung zu teilen.
Doch beide wissen: Liebe bedeutet nicht, gleich zu sein, sondern einander zu akzeptieren. „Wir müssen nicht immer einer Meinung sein“, sagt Barbara oft, „aber wir müssen einander respektieren.“ Manchmal geht es darum, wie viel Zeit sie mit Freunden verbringen, ein anderes Mal um die Verteilung der Hausarbeit. Doch sie verfolgen ein klares Ziel: eine glückliche und stabile Beziehung.
Barbara bringt das Positive Denken in die Konfliktlösung ein. „Lass uns nicht bei den Problemen bleiben“, sagt sie. „Lass uns überlegen, was wir wollen und wie wir es erreichen können.“
Nils bringt den buddhistischen Ansatz der Ruhe und Gelassenheit ein. Er übt sich darin, nicht impulsiv zu reagieren, sondern erst in sich zu gehen. Beide haben eine gemeinsame Regel: Nach einem Streit bemühen sie sich, sich immer wieder zu verzeihen.
Barbara und Nils haben gelernt, dass ihre Beziehung nicht nur davon lebt, die gleichen Ansichten zu teilen, sondern auch, die Unterschiede zu feiern. Barbara lacht oft darüber, wie ernst Nils manchmal ist, wenn er über den Buddhismus spricht. „Du bist wie ein Zen-Rätsel auf zwei Beinen“, neckt sie ihn. „Aber genau das macht dich liebenswert.“ Nils wiederum schätzt Barbaras Leichtigkeit. „Du erinnerst mich daran, dass Spiritualität nicht immer schwer sein muss“, sagt er.
Ihre Beziehung ist ein ständiges Üben in Toleranz, Mitgefühl und Humor. Barbara zeigt Nils, wie es ist, wenn Menschen mit unterschiedlichen spirituellen Vorstellungen zusammenleben. Er lernt, wie wichtig es ist, nicht immer recht haben zu wollen, sondern Raum für die Sichtweise des anderen zu lassen. Am Ende des Tages sind sie ein Team, das auf Vertrauen und Liebe baut. Und auch wenn sie oft diskutieren, lachen sie genauso oft.